Feldaufnahmen

Datenerhebung im Wald und beim Forstdienst

Nach der Luftbildinterpretation werden, mit Ausnahme der unzugänglichen Wälder, die Waldprobeflächen im Gelände aufgesucht. Seit dem LFI3 (2004–2006) wird auch der Gebüschwald aufgenommen.
Die Feldteams vermessen auf den Probeflächen durchschnittlich 13 Bäume. Zudem beschreiben sie den Baumbestand und beurteilen die Standortverhältnisse. Was die Feldteams auf den Probeflächen nicht in Erfahrung bringen können – etwa Eigentumsverhältnisse oder Angaben zu Holzernte und Erschliessung – erfragen sie bei den lokalen Försterinnen und Förstern.

Datenkatalog

Die zunehmenden Informationsbedürfnisse seitens Politik, Wissenschaft und Gesellschaft führten dazu, dass der Datenkatalog des LFI bei jeder Inventur erweitert wurde. Zum Beispiel werden im laufenden LFI5 (2009–2017) erstmals die Baummikrohabitate – das sind Kleinstlebensräume für viele waldbewohnende (Tier-)Arten – an den Probebäumen erfasst. Das LFI hat sich so von einer eher forst(wirtschaft)lichen Inventur zu einer umfassenden Waldinventur gewandelt, die Auskunft über die verschiedenen Aufgaben und Funktionen des Waldes geben kann.

Qualitätssicherung

Die Qualitätskontrolle beginnt im LFI bereits während den Feldaufnahmen, indem das Erfassungsprogramm prüft, ob die Daten konsistent eingegeben werden. Sodann wird mit unabhängigen Wiederholungsaufnahmen überprüft, ob die Daten im Feld reproduzierbar aufgenommen worden sind, und mit Kontrollaufnahmen durch die Einsatzleitung, ob die Aufnahmeanleitung korrekt ausgelegt worden ist. Mit periodischen Trainingskursen wird schliesslich der Ausbildungsstand der Feldteams kontrolliert und ein einheitlicher Erfassungsstandard angestrebt.

Feldteams

Für die Feldaufnahmen wurden in den Inventuren LFI1 bis LFI3 jeweils 8 bis 15 Teams zu zwei Personen eingestellt. Seit der Einführung der kontinuierlichen Erhebung im LFI4 (2009–2017) sind noch drei Teams unterwegs. Diese Forstingenieurinnen und Förster erhalten eine individuelle Schulung sowie jährlich einen wöchentlichen Trainingskurs vor dem Start der Feldaufnahmen und einen bis zwei Trainingstage während der Feldsaison.

Material

Jedes Feldteam ist mit umfangreichem Material ausgerüstet. Dazu gehören neben der klassischen Kluppe zur Messung des Brusthöhendurchmessers und einem Tablet auch ein GPS, ein Distanz- und Baumhöhenmesser und eine Finnenkluppe. Mit Letzterer wird der Baumdurchmesser in 7 m Höhe gemessen. Dieser Durchmesser und der Brusthöhendurchmesser (gemessen auf 1,3 m Höhe) dienen zusammen mit der Baumhöhe zur Berechnung des Baumvolumens.