Fotogallerie: Exkursion zu den Pflanzenarten und Waldgesellschaften der Alpensüdseite

Am 10.04.2006 hat die dritte und letzte Staffel der Feldaufnahmen zum LFI3 begonnen. Um eine hohe Datenqualität gewährleisten zu können, nehmen die Feldmitarbeiter mehrmals pro Feldsaison an Trainingstagen teil. Der diesjährige Einführungskurs fand im Kanton Tessin statt, in dem ein Grossteil der künftig zu besuchenden Probeflächen liegt und der auf Grund seiner regionalen Besonderheiten als spezielle Herausforderung für die Feldaufnahmegruppen gilt.

Der Kanton Tessin besitzt wegen seiner geographischen Lage südlich der Alpen und des milden Klimas eine Vegetation mit vielen für die Schweiz seltenen (Zerreiche, Hopfenbuche, Zürgelbaum, Manna-Esche) oder exotischen (Hanfpalme, Lorbeer, Japan-Liguster) Pflanzenarten. Ebenfalls einzigartig sind das relativ häufige Auftreten von kleineren Waldbränden und die ausgedehnten Kastanienwälder.

Die Kastanie kehrte vor etwa 2600 Jahren aus ihrem eiszeitlichen Refugium in Vorderasien über Griechenland nach Italien zurück, von wo sie mit dem Siegeszug der römischen Kultur auch im Tessin eingeführt wurde. Kultiviert wurde sie in verschiedenen Formen sowohl zur Produktion von Holz (als Niederwald) als auch von Früchten (als Selve). Vielfach dienten die Kastanienkulturen auch als Waldweide für Vieh. Im Zuge der Industrialisierung verlohr die Kastanie jedoch mehr und mehr an Bedeutung und bekam nach dem Zweiten Weltkrieg zusätzlich einen negativen Ruf als Arme-Leute-Frucht. Erst in den letzten Jahren ist das Interesse an Kastanienprodukten wieder gestiegen.

Um die Feldmitarbeiter auf ihre Aufgabe vorzubereiten, wurden im Rahmen der Trainingstage verschiedene übungen und Exkursionen durchgeführt. Eine galt den Waldgesellschaften und Pflanzenarten des Sottoceneri. Unter kundiger Führung von Forstingenieur Gabriele Carraro besuchten wir zuerst verschiedene Waldstandorte oberhalb von Origlio, anschliessend stiegen wir noch zum Luganersee hinunter und schauten uns dabei die Vegetation mit den vielen Exoten an.

Fotos und Text: Simon Speich

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